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Natascha Ochsenknecht über Beauty-Behandlungen, Botox & Co.

„Zu behaupten, man würde jeden Tag fünf Liter Wasser trinken, ist doch Schwachsinn“

Natascha Ochsenknecht beim Medart Beauty Talk in München. Fotocredit: BrauerPhotos / S.Brauer
Natascha Ochsenknecht beim Medart Beauty Talk in München. Fotocredit: BrauerPhotos / S.Brauer

Viele Frauen machen ein Geheimnis daraus, ob sie beim Beauty-Doc waren oder nicht. Natascha Ochsenknecht nimmt kein Blatt vor den Mund. Vor wenigen Wochen hatte sie erstmals bei Instagram einen Post nach einer Behandlung bei ‚Medart‘ in München gemacht. Dabei bekam sie von ihren Followern viel Zuspruch.

Warum sie offen zu Beauty-OP’s steht? Wie das mit dem Älterwerden ist? Über ihre neue Dokumentation bei Sky, welche auch auf den Medart Beauty Talk eingehen wird. Natascha Ochsenknecht im Interview:

Viele Frauen machen ein Geheimnis um Schönheitsoperationen? Warum sprechen Sie jetzt so offen darüber?

Natascha Ochsenknecht: „Ich habe eine Phase mit einigen medizinisch notwendigen Operationen hinter mir. Ich werde im August 58 Jahre alt. Außerdem hatte ich mit den Nachwirkungen von Corona zu tun, musste deswegen Medikamente nehmen und sah aufgequollen und müde aus. Wenn ich auf einmal aus dem Nichts plötzlich anders und viel entspannter aussehe, aber trotzdem noch ich selbst bin, warum soll ich dann nicht sagen: ‚Hey, ja, ich habe etwas machen lassen. Und es war auch nicht schlimm und kein chirurgischer Eingriff, sondern mit Hilfe der einfachsten Möglichkeiten kann man sich besser fühlen‘.

Egal was du machst und tust, egal wie du dich ernährst – irgendwann holt das Alter dich ein. Warum soll ich also nicht dazu stehen.‘

Viele Frauen  – und auch Männer – machen es, aber kaum jemand spricht in Deutschland über Beauty-Behandlungen, ganz im Gegensatz zu den USA. Wie erklären Sie sich das?

Natascha Ochsenknecht: „Wenn man in den USA an die Öffentlichkeit geht, und zugibt, dass man eine Beautybehandlung hatte und alles tut, um toll auszusehen, dann wird man dort glaube ich schneller gefeiert, weil es dort einfach dazu gehört. Hollywood steht nun einmal für die Schönen und Reichen. Da ist es eher wie eine Brosche, die du trägst, wenn du zugibst, dass du etwas hast machen lassen. In Deutschland hingegen kommt denke ich eher Neid auf: ‚Warum sieht die denn so gut aus, da kann doch was nicht stimmen?‘ Oder: ‚Woher hat die denn die Kohle, so etwas machen zu lassen?‘ Ich glaube aber, man macht sich selbst in dieser Hinsicht viel zu viele Gedanken. Nach meinem ersten Instagram Post nach der Behandlung bei der Münchner Schönheitsärztin Kamilla Sokorova hatte ich zu fast 100 Prozent positive Nachrichten. Drei, vier Follower haben gefragt: Warum, weshalb, wieso? Ich glaube, sie mochten diese Ehrlichkeit. Je ehrlicher du bist, umso einfacher ist es. Bei vielen Frauen, die in der Öffentlichkeit stehen, ist es doch ganz eindeutig, zumal wenn Fotos von früher gezeigt werden und wie sie heute aussehen. Dann zu behaupten, man würde jeden Tag nur fünf Liter Wasser trinken, das ist natürlich Schwachsinn. Ehrlichkeit macht es einfacher für alle, damit umzugehen.“

Was haben Sie machen lassen?

Natascha Ochsenknecht: „Botox und Hyaluron. Das war für mich erst einmal ausreichend. Und ich fand es spannend, denn es war total easy und hat auch überhaupt nicht wehgetan. Botox nicht nur für die Stirn, sondern auch für die Mundwinkel. Und warum Hyaluron? Natürlich habe ich die ein oder andere Falte, derzeit auch Schlaf-Falten, und die haben ja sehr viele Menschen, und ich bin Seitenschläfer. Dies wurde nun ausgeglichen und angepasst.“

Wie ist das Ergebnis? Sehen Sie selbst schon einen Effekt?

Natascha Ochsenknecht: „Ja, ich selbst sehe den Effekt, und das ist das Wichtigste. Dass ich in den Spiegel gucke und sage: ‚Ok, das hat sich absolut gelohnt‘. Aber auch wenn ich unter Menschen gehe und diese sagen: ‚Mensch, Natascha, Du siehst aber toll und erholt aus, warst du im Urlaub?‘ Das ist natürlich ein schöner Nebeneffekt.“

Ist man nach so einer Behandlung selbstbewusster?

Natascha Ochsenknecht: „Mit einem Mangel an Selbstbewusstsein hatte ich noch nie wirklich ein Problem (lacht). Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass es einige Menschen sehr pusht, wenn sie sich in ihrer eigenen Haut einfach wieder wohler fühlen. Ich hatte in der letzten Zeit viel zu tun, vor allem auch mit unserer neuen Serie für Sky „Diese Ochsenknechts“, und natürlich bekommt man da auch mal wenig Schlaf. Aber trotzdem habe ich nicht das Gefühl, dass ich zehn Nächte durchgemacht habe. Auch mit wenig Schlaf sehe ich zum Glück erholt aus.“

Hatten Sie Bedenken vorab, und falls ja welche?

Natascha Ochsenknecht: „Was ich bei ihr wirklich toll fand, das war diese wunderbare Aufklärung. Das ist wichtig für alle, die vorhaben, sich auffrischen zu lassen: Was könnte passieren? Wie reagiert mein Körper? Habe ich Allergien oder Vorerkrankungen, auf die man achten muss? Mir hat auch ihre positive Ausstrahlung gefallen. Und der Aspekt, dass sie gesagt hat, dies und das würde sie besser nicht machen. Es gibt viele Ärzte, die sagen würden, ‚klar, das machen wir, und das auch‘. Sie wägt genau ab und gibt einem auch den Rat, lieber noch mal eine Nacht drüber zu schlafen.“

Sie leben in Berlin. Medart sitzt in München. Wie kamen Sie zusammen?

Natascha Ochsenknecht: „Ich habe mich natürlich vorher genau informiert. Es ist tatsächlich so, dass mich Schönheitsärzte oft auch direkt anschreiben, bei Social Media oder per E-Mail. Aber wenn ich mir dann die Websites und Instagram-Seiten ansehe, dann sehe ich dort meistens lauter Einheitsgesichter, die gezeigt werden. Bei Medart hat mir gefallen, dass es sehr in Richtung Natürlichkeit geht. Dass man einfach ausgeschlafener und ausgeruhter aussieht. Das hat mir auf ihrer Website gut gefallen. Und nach dem ersten Beratungsgespräch hatte ich auf Anhieb ein gutes Gefühl. Ich finde, man sollte auch auf sein Bauchgefühl hören, aber nicht auf den Preis. Wenn man sieht, dass die Botox-Behandlung, die man machen möchte, bei einem anderen Arzt 600 Euro günstiger ist, dann kann doch etwas nicht stimmen.“

Wo liegen bei Ihnen die Grenzen im Bereich Schönheitsbehandlungen?

Natascha Ochsenknecht: „Ich mag Persönlichkeiten. Ich mag es, wenn die Nase auch mal ein bisschen länger ist. Und ich mag es, wenn es eine besondere Gesichtsform ist. Was ich schade finde, ist, dass es immer mehr Einheitsgesichter gibt. Und dass Frauen – und mittlerweile auch immer mehr Männer – sich der Masse anpassen, da es gerade funktioniert oder angesagt ist. Das trifft vor allem auf die Influencer-Szene zu. Die haben doch alle die gleichen Frisuren, die gleichen Klamotten, die gleiche Einrichtung zu Hause. Und alle haben das gleiche Gesicht. Man ist so leichter austauschbar und die Persönlichkeit geht verloren. Das finde ich erschreckend.“

Sie haben Ihre Karriere als Model gestartet und Sie stehen heute vor der Kamera. Ist der Druck da größer, gut auszusehen? Oder macht man so etwas in erster Linie für sich?

Natascha Ochsenknecht: „Ich bin die erste, die mich morgens sieht. Letztendlich sollte man es finde ich in erster Linie nur für sich selbst machen, damit man mit sich selbst im Reinen ist. Warum soll ich es für andere tun und mir irgendwann denken: ‚Oh Gott, was habe ich gemacht? Jetzt hast du dich von irgendwem überzeugen oder überreden lassen zu etwas, das du gar nicht wolltest“. Das ist Schwachsinn. Ich übernehme für mein Handeln die Verantwortung.“

Wenn ein Mann sagen würde, ‚Schatz, ich liebe dich, aber noch besser würdest du mir mit einer anderen Nase, etc. gefallen‘. Wäre das ein Grund?

Natascha Ochsenknecht: „Für mich käme das nicht in Frage. Wenn man jung ist und hin- und hergerissen, und verliebt sich in einen tollen Typen, dann muss man vielleicht aufpassen, dass man nichts tut, was man später einmal bereut. Sollte aber bei mir ein Mann kommen und sagen, ‚dies und dies und auch noch das‘, dann wäre meine Antwort: ‚Mein Freund, du bist ein ganz toller Typ – und da ist die Tür‘.“

Sie sind mittlerweile zweifache Großmutter, eine junge Großmutter. Wie kommen Sie mit dem Begriff ‚Oma‘ zurecht?

Natascha Ochsenknecht: „Jung bin ich nicht mehr (lacht). Aber ich feiere es durchaus, Oma zu sein. Es macht mir total viel Spaß. Es sind unheimlich süße Mädchen und ich liebe es, mit ihnen unterwegs zu sein und sie zu knuddeln. Oma sein ist für mich mit das Größte.“

Sie sind Mutter einer Tochter. Was halten Sie von Schönheits-OPs bei jungen Mädchen? Wenn ein Mädchen zur Mutter zum Beispiel sagt: ‚Mama, ich hätte gerne größere Brüste‘.

Natascha Ochsenknecht: „Busen ist so eine Geschichte. Es gibt Mädels, die einen kleinen Busen haben. Dass sie darunter leiden, das kann ich absolut nachvollziehen. Wenn jemand deshalb, oder auch wegen einer zu großen Nase, wirkliche Probleme hat, psychische Probleme, und man sich deshalb versteckt und nicht wohl fühlt, dann kann ich so etwas komplett nachvollziehen. Wenn die Psyche in Mitleidenschaft gezogen ist, dann würde ich in so einem Fall sagen: Okay, dann suchen wir gleich einen guten Arzt raus.‘“

Es gibt auch ein Sky-Format, das demnächst im TV startet , und die Kamera war selbst hier bei der Schönheitsärztin dabei. Wie waren die Dreharbeiten für Sie?

Natascha Ochsenknecht: „21. Februar geht es los. Am Anfang denkt man: ‚Okay, die sind jetzt fast immer da‘, aber irgendwann gewöhnt man sich daran. Irgendwann weiß man: Das ist keine Presse, das ist Familie. Das brauchte aber seine Zeit. Das Format ist authentisch und witzig, wir sind eine lustige Truppe und es macht super viel Spaß. Wir beziehen das Team bei den Dreharbeiten mit ein und insofern ist es eine spannende Sache.“

Was bringen die nächsten Wochen und Monate für Sie?

Natascha Ochsenknecht: „Das Jahr fängt für mich gerade erst richtig an. Ich habe zudem eine eigene Talkshow bei JAM FM! bekommen, immer mit verschiedenen Themen. Gestartet sind wir mit dem Dschungel, es kann aber gerne auch mal themenmäßig in Richtung Beauty gehen.“

Was bedeutet es für Sie, in Würde altern?

Natascha Ochsenknecht: „Diesen Ausdruck finde ich ganz schlimm, denn ich kann auch in Würde älter werden, wenn ich einen pinkfarbenen Jogginganzug trage und pinkfarbene Haare habe. Dieser Spruch ist meiner Meinung nach total überholt. Jeder sollte meiner Meinung nach so altern, wie er sich wohl fühlt. Denn das trägt dazu bei, dass man Spaß hat im Alter. Alter soll Spaß machen.“

In zehn Jahren – was könnten Sie sich da in Sachen Beauty-Behandlungen vorstellen?

Natascha Ochsenknecht: „Wenn ich dann Tränensäcke bis zum Knie habe oder nicht mehr aus den Augen rausschauen kann, würde ich es mir überlegen. In zehn Jahren bin ich fast 70 – mal sehen, wie ich dann aussehe.“

Text: Andrea Vodermayr

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