Vom 13. Juni bis zum 07. Juli werden im Kunstraum des Palais der Nymphenburger Porzellanmanufaktur Unikate aus Sachs Londoner Atelier sowie weitere Objekte aus der Werkschau ‚typisch deutsch?‘ gezeigt.
Künstler und Designer Rolf Sachs entwickelte in den Meisterwerkstätten seine überdimensionierte Maß und verdichtet seine persönliche Auseinandersetzung mit vermeintlich deutschen Eigenschaften und Klischees in einer spannenden Präsentation von Objekten und Installationen. Seinen Krug umgibt ein feinfühliges Netz assoziativer Verbindungen, die mit der Begriffspaarung ‚maßvoll/maßlos‘ spielen und von der Vielfältigkeit der deutschen Kultur erzählen. Mit ‚Die/das Maß‘ greift Rolf Sachs den Maßkrug als klassischen Archetypen eines Trinkgefäßes auf, der stellvertretend für die deutsche Trinkkultur steht. Allerdings unterscheidet sich dieser in zweierlei Hinsicht von den handelsüblichen Krügen: Zum einen ist er siebenmal so groß wie die bekannte Einliter-Maß, wodurch augenfällig die Gegensätzlichkeit der Begriffspaarung maßvoll/maßlos zum Ausdruck kommt. Zum anderen setzt Sachs statt Pressglas oder Steingut hochwertiges Biskuitporzellan aus den Meisterwerkstätten der Porzellan Manufaktur Nymphenburg ein; ein Material also, das nicht für Massenproduktion, sondern für kunsthandwerkliche Qualität und künstlerische Wertschätzung steht. Mit der materiellen und maßstäblichen Transformation des Maßkruges hat Sachs in Zusammenarbeit mit Nymphenburg eine komplett neue haptische und optische, geradezu surreale Wahrnehmung, durch die der Betrachter bewusst irritiert, aber auch zum Schmunzeln angeregt wird, geschaffen. So oder so – manch Biertrinker will diesen Bierkrug sicherlich kaufen!