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Faszientherapie mit Barbara Becker: In nur 10 Minuten beweglicher werden!

‚Home-Office bedeutet für viele nicht Arbeit am ergonomischen Schreibtisch, sondern am Couchtisch oder gar im Bett?‘, so Barbara Becker. Verspannungen und auch Schmerzen sind da oft vorprogrammiert. Mit Bewegung kennt sie sich aus. Barbara Becker hat schon diverse Sportprogramme herausgebracht, von Yoga, Rückentraining bis Langlauf. Mit ihrer neuen App „Be Free – Fasziale Schwungbewegungen gegen Verspannungen und Schmerzen“ will sie Schwung ins Home-Office bringen. In nur zehn Minuten kommt man/frau zu mehr Beweglichkeit, und das kostenfrei.

Faszientherapie mit Barbara Becker
Das Programm hat Barbara Becker mit Fitness-Expertin Christiane Reller und dem Physiotherapeuten und Faszien-Experten Stefan Wegener entwickelt. Das Programm besteht aus zehn speziellen Tests und dazugehörenden zehn faszialen Schwungbewegungen, die man gratis in der App abrufen kann. App Screen Credit: Andreas Polock

Kein neuer Fitnesstrend!

Faszientraining klingt nicht so sexy wie Pilates, Zumba oder Barre. Warum ist es trotzdem so angesagt?

Barbara Becker: „Faszientraining ist vielleicht nicht so sexy, aber wahnsinnig wichtig. Das Thema hat sich mittlerweile zum Glück schon herumgesprochen, aber trotzdem wissen die wenigsten Menschen über die enorme Bedeutung der Faszien Bescheid. Sie können sich Muskeln, Knochen und Bänder vorstellen. Aber Faszien, und wie viele wir davon mit uns herumtragen – mindestens fünf Kilo – und wie wichtig sie für jeden für jeden von uns sind – für das Altern, für die Spannkraft und die Gelenkigkeit – wissen die wenigsten. Es ist kein neuer Fitnesstrend, sondern es geht um das Thema Gesundheit und darum, seinen Körper zu unterstützen. Es dauert nur ca. zehn Minuten. Wir machen Schwungbewegungen, denn das stärkt die Elastizität. Ich fühle mich danach nicht nur beweglicher, sondern ich gehe auch aufrechter und der ganze Körper ist besser durchblutet. Faszientraining ist genauso wichtig wie Muskeltraining.“

Viele Menschen wissen mit dem Begriff Faszien vielleicht nicht auf Anhieb etwas anzufangen. Können Sie den Begriff erklären?

Barbara Becker: „Faszien sind überall. Sie sind in unserem Körper sozusagen das Verbindungsgewebe.  Ohne Faszien würde man auseinanderfallen, denn sie stützen und formen den Körper. Wenn diese verklebt sind, kann unser Körper nicht richtig arbeiten und Schmerzen oder andere Symptome können entstehen. Ich bin durch meine Freundin Christiane Reller und den Physiotherapeuten Stefan Wegener auf dieses Thema gestoßen und habe mich dann näher damit befasst. Ich bin zwar sehr beweglich und arbeite auch ständig daran. Aber ich habe durch den Faszien-Test mit denzehn Übungen des Programms gemerkt, dass auch ich fasziale Verspannungen habe, und das obwohl ich sehr viel in Bewegung bin. Als Kind kann man sich um den Kopf fassen und sich am Rücken kratzen. Wir Erwachsene können das oft nicht mehr. Je älter man wird, desto schwieriger wird es zum Beispiel, sich die Schuhe zusammenzubinden oder sich eine Schürze umzubinden.“

Faszientraining genauso wichtig wie Muskeltraining

Was bringt das Programm?

Barbara Becker: ‚Wenn man diese zehn Übungen durchführt lockert man alle Faszien. Dadurch bin ich viel schwungvoller und beweglicher. Es ist nicht wahnsinnig anstrengend, aber man kommt durchaus ins Schwitzen. Ich vergleiche es mit dem Sonnengruß beim Yoga, bei dem man den ganzen Körper durchflutet. Es ist Hilfe zur Selbsthilfe: Durch die Schwungbewegungen kann man sich selbst helfen, wenn man zum Beispiel Schmerzen hat oder viel sitzt.‘

Sie haben zwei Söhne. Ist das auch ein Programm für die junge Generation?

Barbara Becker: ‚Auch bei der jungen Generation ist Self Care mittlerweile ein großes Thema: Meditation, Yoga und eben auch Faszientherapie. Die ‚new generation‘ ist mehr darauf aus, in sich hineinzuschauen als rauszuschauen. Die Jungen sind sehr gesundheits- und körperbewusst. Sie wollen besser schlafen, besser denken… Es geht nicht darum, wie etwas aussieht, sondern darum, wie es sich anfühlt. Und genau darum geht es beim Faszientraining, und deshalb passt es gut für die junge Generation. Aber genauso für die Älteren. Ich finde, man darf immer wieder bei null anfangen, in jedem Alter.

Man kann damit in jedem Alter starten. Mit dem Altern verbindet man oft dieses Nachvornegebeugtsein. Aber das kann man verhindern, indem man seine Faszien beweglich hält. Mit diesem Training kann man bis ins hohe Alter beweglich bleiben und sich sogar am Rücken kratzen (lacht). Ich kämpfe nicht gegen das Altern, sondern für das Alter. Wichtig ist es, den eigenen Körper im Alterungsprozess zu unterstützen. Wie man altert hat man selbst in der Hand.‘

Sie sind eine Sportskanone. Man kann sich gar nicht vorstellen, dass auch Sie Bewegungseinschränkungen haben.

Barbara Becker: ‚Als ich damals mit dem Tanztraining angefangen habe, ist mir aufgefallen, wie unbeweglich ich doch bin. Es sah zwar alles gut aus, aber es war nicht funktional. Ich habe meine Beweglichkeit durch das Programm um ein Vielfaches erhöht, aber auch meine Sprungkraft. Ich springe jeden Tag mit dem Seil, das habe ich im ersten Lockdown für mich entdeckt.‘

Faszientherapie wichtiger als Muskeltraining

Warum liegen Sport-Apps derzeit so im Trend? Und sind sie ein Ersatz zum Gym?

Barbara Becker: ‚Das Gute an Apps ist, dass man von zu Hause trainieren kann, wann immer man möchte. Meine Yogalehrerin hat schon vor vielen Jahren zu mir gesagt: ‚Wenn du alleine trainierst, zählt es doppelt‘. Und immer, wenn ich mich jetzt direkt vom Bett auf meine Matte rolle, habe ich das Gefühl, mir etwas doppelt Gutes getan zu haben. Es geht darum, den Blick nur auf sich selbst zu lenken. Das ist ein ganz anderer Fokus. Wenn man dies regelmäßig macht, ist es genauso wie morgens duschen oder Zähneputzen. Außerdem spart eine App Zeit.

Wenn man ins Gym geht, möchte man natürlich ein schönes Bild von sich abgeben und muss mindestens 15 Minuten investieren, um sich herauszuputzen. Diese Zeit kann man auch auf der Matte verbringen oder in Bewegung. Das Schöne am Sport mit einer App ist, dass der Applaus von innen kommt. Und die Ausreden fallen weg: Es ist mir zu kalt draußen, zu dunkel. Zehn bis 20 Minuten Zeit am Tag hat jeder. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Faszientest kostenfrei ist. Wer mehr für seine Faszien tun möchte, kann darüber hinaus kostenpflichtig über die App weitere faszialen Schwungbewegungen dazu buchen.‘

Selbst für zehn Minuten Bewegung am Tag fehlt vielen – meinen sie zumindest –  die Zeit. Haben Sie einen Tipp zum Zeit-Management?

Barbara Becker: ‚Mütter können das Faszientraining auch zusammen mit den Kids machen. Das Ganze ist sehr spielerisch. Und die Kinder müssen sich auch einmal weg vom Bildschirm bewegen. Ich habe es schon früher mit meinen Kindern erlebt: Sie finden es lustig, wenn Mama sich bewegt. Es ist doch schön, was man in diesem Bereich etwas zusammen machen kann. Weg vom abends zusammen essen gehen oder fernsehen und dafür hin zu Spaziergängen oder eben gemeinsamen Sport. Ich zum Beispiel meditiere auch oft mit meinem Sohn Elias.‘

Mit wem verbringen Sie den zweiten Lockdown? Beim ersten waren Ihre Mutter und Elias bei Ihnen.

Barbara Becker: ‚Elias ist hier. Und ich habe einen Freund aus Berlin quasi mitadoptiert (lacht). Er ist Amerikaner und war auf der Durchreise hier in den USA, da er seine Mutter besucht hat. Ich habe ihn überzeugt hierzubleiben. Er ist jetzt einen Monat lang bei uns und ich kann endlich wieder meine Shakes für drei Personen zubereiten – wie schon im ersten Lockdown. Morgens gibt es bei uns Shakes und Porridge. Es ist schön, in dieser Situation jemanden um sich zu haben: Menschen, die man umsorgen und mit denen man Zeit verbringen darf. Elias hat aber seinen eigenen Rhythmus. Er hat seine Projekte und ich mache mein Ding. Bei uns wird gearbeitet.‘

Sind auch sie im Home-Office oder haben Sie in Miami ein Garten-Office?

Barbara Becker: „Es ist in der Tat so, dass ich zwei Büros habe. Ein normales im Haus, in dem auch mein Schreibtisch steht. Und eines im Garten. Bei Zoom Calls mit Deutschland war mir das anfangs peinlich, da es in Deutschland, gerade im Winter, sehr grau ist. Aber die Leute wünschen sich immer, dass ich mich möglichst zum Garten hin setze. Sie sind dann immer happy, wenn sie das Meer sehen, meine Ziege oder meine Hunde.“

Wie ist die Lage derzeit in den USA? Wie empfinden Sie diese Zeit?

Barbara Becker: „Wir haben hier einen light Lockdown und viel weniger Restriktionen als in Europa. Alles ist offen. Aber ich persönlich lebe den europäischen Lockdown. Das heißt: Wir machen auch nichts. Wir halten uns an die Regeln mit Social Distancing, etc. Und gucken denen, die dicht gedrängt auf den Booten mit 30 Leuten ohne Maske weiterhin Party feiern, kopfschüttelnd zu. Wir sind wirklich sehr vorsichtig. Ich habe neulich mit Freundinnen erstmals wieder Golf gespielt, natürlich mit Maske und Abstand. Ich hatte ein Gefühl wie sonst an meinem Geburtstag.

Wir waren in einer Dankbarkeitsstimmung als wir über den Platz gelaufen sind. Man wird jetzt schnell dankbar. Ich bin der Meinung, man kann sich hier in den USA von Deutschland eine Scheibe abschneiden. Letztes Jahr habe ich noch gedacht, das Jahr 2021 wird besser. Ich muss aber sagen, dass der Corona Blues durchaus öfter mal vorbeikommt und man sich immer mal wieder selbst Mut machen muss. Wenn ich morgens aufwache und voller Energie bin, rufe ich die Freunde an, denen es gerade nicht so gutgeht – und umgekehrt. Dieser Support ist wichtig.‘

Sie haben sich auch im Wahlkampf engagiert. Was halten Sie von vom neuen Präsidenten Joe Biden?

Barbara Becker: ‚Es liegt natürlich viel Hoffnung auf dem neuen Präsidenten. Er hat sehr viel versprochen, das ist ja nichts Neues für einen Präsidenten. Aber ich habe das Gefühl, dass wir es mit einem sehr ehrlichen Menschen zu tun haben. Einem, der sehr viel Erfahrung hat. Deshalb bin ich guter Dinge. Er ist kein Magier und deshalb kann nicht von heute auf morgen alles besser werden. Aber ich denke, es wird auf jeden Fall in die richtige Richtung gehen.‘

Welche neuen Projekte gibt es bei Ihnen?

Barbara Becker: „Einige. Zum Beispiel meine neuen Tageslichtlampen. Ich habe sie schon an Weihnachten an alle meine Lieben verschenkt und alle waren begeistert, vor allem meine Mutter. Vitamin D ist jetzt besonders wichtig. Das Licht ist aber auch perfekt zum Zoomen. Man hat bei meinen Produkten immer einen Mehrwert. Außerdem gibt es bald neue Textilien und ein neues Buch. Mehr darf ich noch nicht verraten.“

Text: Andrea Vodermayr

Dass das Faszientraining auch für Golfspieler optimal ist, hat sie uns auf unserem Golfportal erklärt! Sie spielt seit einiger Zeit wieder regelmäßig Golf.

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