Im Münchner Westen ist mit dem Bergson Kunstkraftwerk Aubing ein beeindruckendes Kulturzentrum entstanden – ein Ort, der Kunst, Konzerte und Kulinarik auf einzigartige Weise miteinander verbindet. Das ehemalige Aubinger Heizkraftwerk, ein denkmalgeschütztes Gebäude aus den 1940er Jahren, wurde mit viel Fingerspitzengefühl restauriert und erweitert. Die Herausforderung bestand darin, den industriellen Charme der Kesselhalle zu bewahren und gleichzeitig den heutigen Anforderungen an Komfort und Funktionalität gerecht zu werden.

Vom Heizkraftwerk zum Kunstzentrum
Das Aubinger Heizkraftwerk wurde ursprünglich ab 1940 als Teil einer Industrieanlage der Reichsbahn errichtet. Ab 1952 wurde es von der Deutschen Bundesbahn als Heizkraftwerk genutzt. Die rechteckige Kesselhalle, die seit 2007 unter Denkmalschutz steht, bildet heute das Herzstück des Bergson Kunstkraftwerks. Ein neu errichtetes Foyer verbindet die historische Halle mit einem modernen Anbau, der Galerieflächen, Veranstaltungsräume und einen Konzertsaal beherbergt.
Besonders bemerkenswert ist die gelungene Verbindung von Alt und Neu. Die denkmalgeschützten Ziegelwände und die massiven Fensterbänder aus Naturstein (Nagelfluh) prägen weiterhin das Erscheinungsbild der Kesselhalle. Gleichzeitig sorgen moderne Materialien wie Stahl und Glas für eine subtile architektonische Spannung – ein Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart.

Feingliedrige Fensterbänder als Gestaltungselement
Ein zentrales Element der Restaurierung waren die charakteristischen Fensterbänder, die bis zu 18 Meter hoch sind und die Ziegelfassaden durchbrechen. Die ursprünglichen Holzfenster waren jedoch nicht mehr erhaltenswert. Um die filigrane Optik der historischen Fensterprofile beizubehalten, setzten die Architekten auf das Sprossensystem Janisol Arte 2.0 von Schüco Stahlsysteme Jansen.
‚Die schlanken Stahlprofile stehen im bewussten Kontrast zur rohen Ziegelfassade und den massiven Natursteinrahmen‘, erklärt Markus Stenger von Stenger2 Architekten. Das scharfkantige, reduzierte Design der neuen Fenster betont den industriellen Charakter der Halle und fügt sich gleichzeitig harmonisch in die historische Bausubstanz ein. Die feinen Stahlrahmen wurden so detailliert ausgearbeitet, dass die Fensterbänder in ihrer ursprünglichen Gliederung erhalten blieben.
Die neuen Fenster erfüllen zudem moderne Anforderungen an Wärmeschutz, Schallschutz und Sicherheit. Eine Begleitheizung aus Kupferrohren temperiert die Natursteinbauteile von innen, um den Kaltlufteinfall an den großen Glasflächen zu minimieren. Im folgenden Bild ist die elegante Lösung, die den Charakter der historischen Fassade bewahrt, sehr schön zu sehen.

Ein Ort für Kunst und Kultur
Mit rund 20.000 Quadratmetern bietet das Bergson Kunstkraftwerk Raum für ein breites Spektrum künstlerischer Ausdrucksformen – von Malerei und Skulpturen über Installationen bis hin zu Fotografie. Ergänzt wird das Angebot durch ein vielseitiges Konzertprogramm und ein gastronomisches Konzept, das den industriellen Charme des Gebäudes aufgreift.
Auch im Detail wurde auf die Verbindung von Vergangenheit und Gegenwart geachtet. So wurde der Live-Club „Barbastelle“ im Untergeschoss der Kesselhalle nach einer seltenen Mopsfledermaus benannt. Man entdeckte das tierische Winterquartier zufällig. Beim persönlichen Rundgang während des Kunst-Lunch von Dr. Sonja Lechner – erklärte man uns, dass das Winterquartier der Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus) mit großem Aufwand konserviert wurde, um ihren Lebensraum zu schützen. Das dies gelang zeigt erneut die gelungene Balance zwischen Erhalt und Neugestaltung.
Zeitlose Eleganz durch Materialwahl
Der bewusste Einsatz von Ziegel, Naturstein (Nagelfluh) und Stahl verleiht dem Gebäude eine besondere ästhetische Tiefe. Die neuen Fensterprofile aus Stahl unterstreichen diese Materialität und schaffen eine Verbindung zwischen der historischen Substanz und der modernen Architektur.

Das Bergson Kunstkraftwerk zeigt eindrucksvoll, wie denkmalgeschützte Bauten mit viel Feingefühl und durch den gezielten Einsatz hochwertiger Materialien in eine neue Ära überführt werden können – ohne dabei ihren ursprünglichen Charakter zu verlieren. Was im Objektbau möglich ist, kann man auch im Wohnbau realisieren.
Die Schüco Gruppe mit Hauptsitz in Bielefeld entwickelt und vertreibt dabei Systemlösungen für die Gebäudehülle aus den Materialien Aluminium, Stahl und Kunststoff. Das Produktportfolio umfasst Fenster-, Tür-, Fassaden-, Lüftungs-, Sicherheits- und Sonnenschutzsysteme sowie intelligente und vernetzbare Lösungen für den Wohn- und Objektbau. Desöfteren haben wir tolle Lösungen für Eigenheimer beschrieben.
Interimslösung im Münchner Rathaus

Kunstkraftwerk Bergson Aubing seit 2024 geöffnet
Das ehemalige Geschäft von ‚Sport Münzinger‘ im Münchner Rathaus war interaktive Pop-up Kunst- und Kulturstätte vom Kunstkraftwerk Bergson, da sich die Bauzeiten verlängerten. Das Bergson Kunstkraftwerk in Aubing ist das Megaprojekt der Münchner Allguth-Unternehmer Amberger.
Ermöglicht wird diese Zwischennutzung durch das Kompetenzteam Kultur- und Kreativwirtschaft. In Zusammenarbeit mit dem Referat für Arbeit und Wirtschaft, dem Kommunalreferat und dem Kulturreferat. Ein wichtiges Instrument zur Förderung der Münchner Kultur- und Kreativwirtschaft gehören Zwischennutzungen zum Stadtalltag. Außerdem öffnen sie immer wieder Experimentierräume. Mehr Informationen dazu zum Beispiel www.kreativ-muenchen-crowdfunding.de