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Ist Mineralwasser besser als Leitungswasser?

Das deutsche Leitungswasser ist bekanntlich von guter Qualität. Man nimmt es zum Kochen, zum Säubern von Obst und Gemüse oder füllt sogar seinen Smoothie damit auf. Es kann bedenkenlos aus jedem Wasserhahn bei uns getrunken werden. Für Qualität bürgt die Trinkwasserverordnung. Und doch greifen die Verbraucher zu dem viel teureren Mineralwasser in Flaschen. Die meisten erhoffen sich durch die Mineralien und Spurenelemente, die das Flaschenwasser enthalten soll, Vorteile für die Gesundheit. Ist Mineralwasser wirklich besser als das Trinkwasser aus der Leitung?

Leitungswasser vs. Mineralwasser
Leitungswasser vs. Mineralwasser

Sprudelwasser aus dem Wasserhahn

Wer lieber sprudelndes Wasser mag, muss nicht zwangsläufig zur Wasserflasche greifen. Es gibt inzwischen zahlreiche Sprudler, die aus Trinkwasser Sprudelwasser machen. Der Armaturenhersteller Grohe hat Wassersysteme im Sortiment, bei denen perfekt gekühltes Sprudelwasser oder kochendes Wasser auf Knopfdruck direkt aus dem Wasserhahn kommen. Der Sprudelgrad still, medium oder sprudelnd lässt sich individuell einstellen. Gesteuert wird das Wassersystem digital mit dem Smartphone. Die App zeigt an, wann der Filter und die CO2-Flasche ersetzt werden müssen. Mit diesem System lässt sich sogar kontrollieren, wie viel Wasser abgezapft und getrunken wurde. Zwei Liter am Tag sollten es schon sein! Mit dem Heißwasser-System spart man sich den Wasserkocher, Energie und Zeit. Das 100 Grad heiße Wasser kommt aus einem energiesparenden Boiler, der jederzeit kochendes Wasser liefert. Bequemer kann der Umgang mit Trinkwasser nicht sein.

Auch Mineralwasser kann Schadstoffe enthalten

Trinkwasser wird dem oberflächennahen Grundwasser entnommen, Mineralwasser kommt grundsätzlich aus tieferen Erdschichten. Das lässt vermuten, dass Mineralwasser weniger schadstoffbelastet ist. Tatsächlich kann auch Mineralwasser Schadstoffe enthalten. Leitungswasser wird aufbereitet, ehe es vom Wasserversorger in die Haushalte fließt. Mineralwasser dagegen soll laut Herstellern möglichst naturbelassen sein. Regenwasser aber dringt sowohl in die oberen als auch die tieferen Erdschichten ein.

Nicht jedes Mineralwasser enthält Mineralstoffe

Forscher der Leibniz-Universität in Hannover kommen bei ihren Untersuchungen zu dem Ergebnis, dass Trinkwasser zumindest in der Region um Hannover keinen „nennenswerten Beitrag zur Mineralstoffversorgung“ leistet. Mineralwasser dagegen enthält Kalzium und Magnesium in durchaus relevanten Mengen. Allerdings enthalten nicht alle Mineralwässer gleich viele Mineralstoffe. In weichem Wasser sind weniger Kalzium und Magnesium als in hartem, kalkhaltigen Wasser. Wird das Wasser entkalkt, sinkt der Mineralstoffgehalt. Es kommt also darauf an, unter den rund 500 deutschen Mineralwassersorten eine mit möglichst hohem Mineralstoffgehalt auszuwählen. Für Gourmets gibt es besondere Wasser, wie Regenwasser aus Tasmanien, aus einer japanischen Reisweinquelle oder einem Gletscher in Norwegen. Für Kaffee- und Teeliebhaber wurde ein spezielles Gourmet-Wasser in einem Biosphärenreservat in Italien von zwei bayerischen Brüdern entdeckt, das sich optimal für die Zubereitung der beliebten Heißgetränke eignet.

Der öffentliche Trinkbrunnen aus der Therme Bad Ragaz.
Beim öffentlichen Trinkbrunnen aus der Therme Bad Ragaz sprudelt 36,5 Grad warmes Wasser aus der Leitung.

Bei Umwelt und Preis unschlagbar

Mit Blick auf die Umwelt schneidet Leitungswasser ungleich besser ab als sämtliche Mineralwässer. Es fallen weder Verpackung noch lange Transportwege an und auch das Schleppen von schweren Wasserkästen entfällt. Die Klimabelastung durch Mineralwasser ist rund 600-mal höher als bei Leitungswasser. Und auch beim Preis hat Leitungswasser klar die Nase vorn: Ein Liter Leitungswasser kostet durchschnittlich 0,2 Cent, Mineralwasser dagegen 13 Cent. Bevor man das Wasser aus der Leitung trinkt, sollte man es eine Weile laufen lassen, was den Preis natürlich verteuert. In dem in der Leitung abgestandenen Wasser können sich Schadstoffe aus den Leitungen angereichert haben. Am besten ist es, das Wasser so lange laufen zu lassen, bis es deutlich kühler aus der Leitung fließt.

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