Gehört zum Pflichtprogramm für Touristen und deshalb verbucht das kleinste Schloss von Ludwig II. in den Ammergauer Alpen jährlich Besucher-Rekorde. Von den drei Königschlössern von Ludwig II. mit Schloss Neuschwanstein und mit dem Neuen Schloss auf Herrenchiemsee ist Linderhof (1886) zwar das kleinste Schloss mit nur vier Zimmern. Doch in einem tollen und großzügigen Garten gibt es viel zu entdecken. Als einziges Schloss verbrachte der König hier viel Zeit und als erstes Schloss wurden Teile elektrifiziert. Im Garten findet man Nachbauten, welche von 1990 bis 1998 von der Bayerischen Schlösserverwaltung errichtet wurden. Zeitzeugen vom König, welche er an seinen Lieblingsplätzen in der Bergen errichten ließ.
Führungen gibt es ca. 15 bis 20 Minuten und die Wartezeiten sind überschaubar. Im Eintrittspreis von 8,50 € sind manche Sehenswürdigkeiten nicht inkludiert. Hier sollte man im Vorfeld überlegen, was man sich anschauen will.
Zum Beispiel gibt es eine künstliche Tropfsteinhöhle mit See und Wasserfall, wo der König exklusiv seine Wagneroper ‚Tannhäuser‘ genießen konnte. Wagner-Fans werden es bei Besichtigung sofort sehen, das der Berg aus dem ersten Opern-Akt hier nachempfunden wurde. Auf der Pariser Weltausstellung kam der König das erste Mal in Berührung mit Elektrizität. Für Bühnenlicht und bessere Temperaturen ließ er auf Schloß Linderhof das erste bayerische E-Werk bauen. Seit 2017 bis ca. 2022 wird die Tropfsteinhöhle restauriert und kann nicht besichtigt werden.
Schloss Linderhof war Lieblingsschloss des ‚Märchenkönigs‘
Der Opern-Faible des Königs zieht sich durch den Schlosspark. Sie gibt es im unteren Teil des Parks zum Beispiel eine Hütte, welche zeigt, wie die Hauptfigur aus der Oper ‚Walküre‘ aus dem ‚Ring des Nibelungen‘ lebte. Diese Hundinghütte ließ der König ursprünglich am Fuße der Kreuzspitze errichten, welche einem Feuer zum Opfer fiel. 1990 baute man im Schlosspark von Linderhof die Hütte nach.
1878 erwarb der König auf der Weltausstellung in Paris einen Pavillon, welcher man nach seinen Wünschen umgestaltete. Original-Standort: Stockalpe. Nach dem Tod des Königs wurde es von einem Privatmann gekauft und 1980 vom Staat zurückgekauft. Seinen Platz erhielt das heutige Marokanische Haus 1998 im Schlosspark.
Diesen Platz im Ettal wählte der König für sein Schloss, weil er hier seinen Vater oft bei der Jagd begleitete. Die kleine Kapelle von damals steht noch heute im Park. Das alte Forsthaus wich für das Schloss.