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Arbeitsmarkt: Welche Rolle spielt die Personalentwicklung?

Ein paar Mal im Jahr veranstaltet der Verband der Zeitschriftenverlage in Bayern (VZB) exklusive Kaminabende zu Themen, welche die Verlagsbranche betrifft! Doch dieses Mal standen Fragen und Antworten auf der Agenda, welche branchenübergreifend waren. Ob der Mangel an Fach- und Führungskräften, die Herausforderungen der Digitalisierung an die Aus- und Weiterbildung oder ‚Wie man in einem familiengeführten Unternehmen den Generationswechsel vollziehen kann?‘ Wir haben Helena Bommersheim als führende Personalexpertin und geschäftsführende Gesellschafterin von Bommersheim Consulting zum Thema Personalentwicklung dazu näher befragt!

Helena Bommersheim mit VZB-Geschäftsführerin Anina Veigel. Fotocredit: Bettina Theissinger
VZB-Kaminabend-Referentin Helena Bommersheim mit VZB-Geschäftsführerin Anina Veigel. Fotocredit: Bettina Theissinger

Jede Branche unterliegt durch die digitale Revolution einem unglaublichen Wandel. Was ist die größte Herausforderung im Recruiting-Bereich?

Helena Bommersheim: ‚Die größte Herausforderung ist einerseits die demographische Entwicklung und andererseits der Mangel an Fach- und Führungskräften mit digitaler Expertise. Zudem besteht die Problematik darin, dass in allen Bereichen, egal ob Industrie, Wirtschaft oder Handel, Menschen mit ähnlichen bzw. gleichen Kompetenzprofilen gesucht werden.‘

Seit 14 Jahren stehen Sie Unternehmen in Sachen Personalberatung zur Seite – was hat sich im letzten Jahrzehnt grundlegend in diesem Geschäftsfeld verändert?

Helena Bommersheim: ‚In Sachen Personalberatung haben wir uns von der Arbeitgeberorientierung hin zur Arbeitnehmerorientierung entwickelt. Außerdem haben wir ein verändertes Führungsverständnis. So liegt der Fokus auf mehr selbstbestimmten Arbeiten und dem Abbau von Hierarchien. Zudem stehen wir vor einer Limitierung potenzieller Kandidaten aufgrund der demographischen Entwicklung.
Durch die hohe Dynamik, in der wir uns heute bewegen, ist Unsicherheit einer der prägenden Begriffe im digitalen Zeitalter. So können wir heute keine Prognose darüber abgeben, wie wir in drei bis fünf Jahren arbeiten und mit was genau wir uns beschäftigen werden.‘

Welche Eigenschaften müssen Fach- und Führungskräfte heute mitbringen, welche vor 10 Jahren noch nicht relevant waren? Können Sie uns ein bis zwei nennen?

Helena Bommersheim: ‚Zuallererst benötigen wir digitale Kompetenzen (z.B. App-Entwickler, SEO-Spezialisten, Online Marketer und Story-Teller), von deren Existenz bis vor zehn Jahren keiner eine wirkliche Kenntnis hatte. Dies betrifft sämtliche Bereiche: Vermarktung, Produktion etc. Die Kundenfokussierung sowie die Zielgruppenorientierung stehen ebenso im Fokus jeder Branche. Neben den digitalen Kompetenzen sind heute eine hohe Kommunikationsfähigkeit und wesentlich mehr interkulturelle Kompetenz gefragt. Dazu haben sich Führungsstärke und Leadership stark verändert. Der Anspruch an Letzteres ist enorm gestiegen.‘

Was raten Sie Jobsuchenden, wenn Sie den Hafen noch nicht kennen? Wir beziehen uns hier auf das Zitat auf Ihrer Unternehmensseite von Lucius Annaeus Seneca.

Helena Bommersheim: ‚Jeden Menschen prägt eine Leidenschaft. Im Zweifel spürt man dieser Leidenschaft nach, findet heraus, was in der Vielzahl der heutigen Möglichkeiten zu einem passt. Das Angebot ist so vielfältig wie kaum jemals zuvor. Manch einen überfordern diese Möglichkeiten, gleichzeitig sprechen wir heute von einer wesentlich erhöhten Fehlertoleranz, sodass jeder auch die Chance nutzen sollte, sich auszuprobieren und sich klar darüber zu sein, dass das einmal gelernte heute ohnehin gewissen Halbwertszeiten unterliegt. Lebenslanges Lernen ist kein Schlagwort, sondern die Herausforderung, die jeder von uns annehmen sollte, um im Hafen einen Ankerplatz zu finden.‘

Kaminabend zur Personalentwicklung

Der Verband der Zeitschriftenverlage in Bayern (VZB) hatte Mitglieder und Gäste zu diesem Abend mit einem höchst relevanten Thema geladen. Zu Beginn des Kaminabends, der in den exklusiven Räumlichkeiten des Bankhaus DONNER & REUSCHEL stattfand, wies Anina Veigel, Geschäftsführerin des VZB darauf hin, dass das Thema Personalmanagement nach wie vor hochaktuell sei: ‚Auch wenn Aspekte wie Sicherheit und Karrierechancen im Berufsleben wieder wichtiger werden und neben die Work-Life-Balance treten, suchen Unternehmen händeringend nach qualifiziertem Personal.‘ Nach einer Begrüßung durch den Sprecher des Vorstandes des Bankhauses, Herrn Marcus Vitt, starteten die Vorträge des Abends.

‚Ich denke, dass wir einmal mehr unseren Mitgliedern wichtige Anregungen bieten konnten, mit welchen Konzepten sie den großen Herausforderungen des Personalmanagements der Zukunft begegnen können‘, sagte Waltraut von Mengden, Erste Vorsitzende des VZB.

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