Erst 1992 kam Peter Werner Maria Löw in einem Münchner Biergarten auf seine Geschäftsidee, Unternehmen zu kaufen und zwar ohne Bankkredite oder sonstige Finanzierungsmittel. Damit war die Gruppe der in Frage kommenden Unternehmen stark eingeschränkt, denn nur die unprofitabelsten konnte er damit in seinen Business-Fokus nehmen. In seinem aktuellen Buch ‚Flusenflug – Die Bekenntnisse eines Firmenjägers‘ (418 Seiten) beschreiben 59 Wirtschafts-Geschichten, wie es im wirklichen Business zugehen kann. Doch warum man die Autobiografie lesen sollte? Wir haben bei Peter Werner Maria Löw nachgefragt.
Rund 300 Unternehmen hat der Münchner Unternehmer vor dem Untergang bewahrt. In weiten Teilen liest sich das Buch dann auch eher wie ein spannender Wirtschafts-Krimi. Seit 1992 übernahm er bislang fast 300 nationale und internationale Unternehmen in über 70 Ländern, die er nach deren Restrukturierung verkaufte. Zum Teil Restrukturierungen, welche niemand für möglich hielt. Stellschrauben, welche Löw gefunden hat, um diese Firmen zum Erfolg zu führen. Einblicke in die Welt der Wirtschaft von einem Insider – wer will das nicht? Er ist sich sicher, dass jeder Wirtschaftsstudent aus dem Buch mehr lernen wird als in seinen ersten Studienjahren.
Umtriebiger Venture-Capital-Pionier
Es ist eine Autobiografie, die detailgenau und unterhaltsam das (Berufs-)Leben des erfolgreichen M&A Managers wiedergibt. Seine Arbeit im Restrukturierungsumfeld bzw. im sogenannten Distressed Sector liess den Vater von sieben Kindern viel erleben. Löw gewährt aber auch immer private Einblicke im Buch und spricht offen über eine Auswahl seiner knapp 300 M&A-Deals, die er maßgeblich selbst und stets ohne Bankkredite oder sonstige Finanzierungen umsetzte.
Die Leser*innen erfahren, wie dem ehrgeizigen Manager und einem der Pioniere des Venture-Capital-Geschäfts, die Rettung zahlreicher Unternehmen und damit die nachhaltige Sicherung tausender Arbeitsplätze gelang; ebenso vielen Widerständen zum Trotz, den Blick jedoch nicht nur auf Kosteneinsparungen, sondern auf eine zukunftsorientierte Win-win-Situation gerichtet. „Flusenflug“ lädt zum Lernen und vielleicht sogar zum Nachahmen ein und erschien im Hamburger Osburg Verlag (24 €).
Den Verleger Wolf-Rüdiger Oswald hatte er bereits im Jahre 1998 in London kennengelernt. Damals war er noch kein Verleger, sondern auf der Suche nach Geldgebern für Management-Buy-outs.
Mit 60 denkt Peter Werner Maria Löw auch noch gar nicht ans Aufhören. Aus seinen ehrenamtlichen Engagements sticht das European Heritage Project hervor, das sich für den Erhalt europäischer Architektur- und Kulturdenkmäler engagiert. Solange ihm die Arbeit Spaß macht wird er auch arbeiten. Sogar über ein weiteres Buch denkt er nach. Zum Schluss wollten wir noch wissen, wie man ein Unternehmen richtig führt? Für Löw ist ein Punkt besonders eklatant: ‚Seinen Mitarbeitern immer das größte Vertrauen geben.‘
Mit unterschiedlichen Vehikeln, darunter der einst von ihm gegründeten und börsennotierten Arques Industries, erwarb Peter Löw in 28 Jahren insgesamt über 300 Unternehmen in Umbruchsituationen, welche er sanierte und weiterentwickelte. Heute betreibt er sein Geschäft der Unternehmenssanierung mit der LIVIA Group in München. Hinzugekommen sind Investitionen mit Schwerpunkt Historischer Gebäudekomplexe.
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