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Hanfladen-Besitzer in Landshut bei München droht Gefängnis

Erst im Juli 2020 eröffnete Wenzel Cerveny in Landshut bei München einen Laden, der sich auf den Verkauf von Hanfprodukten spezialisiert hat. Trotz Legalisierung dieser Produkte droht ihm allerdings nun eine Haftstrafe – wegen angeblichen Rauschgifthandel. Der Unternehmer wehrt sich jedoch dagegen und bezeichnet den Vorgang der Staatsanwaltschaft München I. sogar als Diskriminierung. Ist die Cannabis Legalisierung Deutschland doch nicht so legal?

Cannabis Legalisierung Deutschland
Der wissenschaftliche Name von Hanf ist Cannabis. Photo by herbadea Berlin on Unsplash

Die Anklageschrift lautet Betäubungsmittelhandel

Die Anklageschrift gegen Cerveny umfasst insgesamt 36 Verstöße – in all jenen Fällen soll er unerlaubt und gewerbsmäßig mit Betäubungsmitteln gehandelt haben. Er selbst kann die Anklageschrift nach eigenen Angaben nicht wirklich nachvollziehen. Die Gründe für das Vorgehen der Staatsanwaltschaft München I. sind vor allem auf eine nicht erlaubte Substanz zurückzuführen. “Im Gegensatz zu dem Wirkstoff Cannabidiol, welcher der Behandlung von Schmerzen, Entzündungen und anderen Beschwerden dient, enthalten einige Hanfprodukte auch den berauschenden Wirkstoffs Tetrahydrocannabinol (THC)”, schildert Leonie Nussbaum, Autorin des Portals Supplementbibel und führt weiter aus: “Aufgrund dieses Effekts liegt die Höchstgrenze bei 0,2 Prozent – so können gesundheitliche Folgeschäden verhindert werden”.

Speziell in diesem Zusammenhang ist Wenzel Cerveny erstaunt, da er sich laut eigenen Angaben stets an jene, gesetzlich vorgeschriebene Untergrenze gehalten habe. Die Staatsanwaltschaft verfolge hier allerding eine etwas andere Logik. Letztes Jahr wurden 120 Kilogramm Hanftee beschlagnahmt, der jeweilige THC-Gehalt im Labor belief sich auf 0,04 Prozent. In Kombination würde dies jedoch 25 Gramm reines Rauschgift ausmachen. „Ich beschäftige 20 Mitarbeiter, ich zahle Steuern und Sozialabgaben. Früher nannte man so etwas Unternehmertum“, ist Cerveny über die Sachlage entsetzt.

Unverständnis, da es sich um ein Vorzeigeobjekt handelt

Innerhalb des Gebiets Landshut habe das Geschäft von Cerveny mittlerweile längst Anklang gefunden. Die Gesellschaft hätte keinerlei Probleme mit dem Laden und auch in Sachen Kundschaft gäbe es keinerlei Beschwerden. “Das Geschäft in Landshut läuft seit dem ersten Tag an konstant gut. Es handelt sich um ein Vorzeigeobjekt”, führte der geläuterte Unternehmer weiter aus.

Speziell die Nachfrage an Kleidung bzw. Mode, die aus jener Pflanze hergestellt wurde, ist besonders groß. Trotz dieser Rahmenbedingungen wurde sein Unternehmen als auch seine Privatwohnung mehrmals von Razzien auf den Kopf gestellt. Cerveny bezeichnet dies angesichts rechtlicher Voraussetzungen, die er auf seiner Seite sieht, als Hexenjagd.

Auch andere Läden in der Umgebung sind betroffen

Wenzel Cerveny betonte allerdings auch, dass er diesbezüglich bei weitem kein Einzelfall ist. Mit ähnlichen Vorwürfen mussten sich auch andere Münchner Unternehmer auseinandersetzen, die sich auf Cannabis-Produkte spezialisiert haben. „Hanf im Glück“, „Ralfs Hanfcorner“, „Hanfgöttin“, „Breathe Organics“ und „Nordic Oil“ sind bereits ebenfalls in den Akten der Staatsanwaltschaft München I. vermerkt. Im Frühjahr und Herbst waren insgesamt fast 200 Polizisten im Einsatz, die bei acht Läden und Depots Razzien durchführten.

Jene Betreiber haben sich nun mittlerweile mit Cerveny zusammengeschlossen, um gemeinsam gegen die strafrechtliche Verfolgung anzukämpfen. Mittlerweile zählen auch fünf Anwälte zu seinem Team. Er möchte solange vor Gericht kämpfen, bis er beweisen hat, dass er im Recht ist. „Wenn ich verurteilt werde, geht es in die nächste Instanz” – diese lautet im höchsten Fall EU-Gericht.

 

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