Sand im Getriebe bei den Ladestationen für Elektro-Autos so unser erstes Fazit. Seit vier Wochen fahren wir unseren ersten Hybriden und sind Woche für Woche aufs Neue überrascht, in welchem desolaten Zustand der viel gepriesene Hype sich befindet. Zugegeben, wir haben im Zuhause keine Wallbox oder adäquate Ladeinfrastruktur aufgebaut. Dies liegt aber nicht nur an uns, sondern auch am regionalen Stromversorger. Bei uns sind es die Stadtwerke München, welche die Anschlusswerte in einzelnen Wohnbereichen erhöhen müssten. Darum muss sich eigentlich beim Neubau der Bauträger gleich mit kümmern. Bei uns wären dies neben uns noch ein drei andere EFH und zwei Mehrfamilienhäuser, welche mit Ladestationen versorgt sein wollen.
Unser Plan B war daher von Anfang an in den Golfclubs, während einer Golfrunde, den Wagen aufladen zu lassen. Die Ladestationen sind immer leer, kein Wunder, die werden zwar in jeder App angezeigt aber funktionieren nicht so, wie man sich das vorstellt.
Kein logisches Benutzermenü
Nach zahlreichen Versuchen haben wir es aufgegeben, an diesen Ladestationen es überhaupt nochmals zu versuchen. Im übrigen hatten wir die Erfahrung – mit Ladestationen die nicht gehen, nicht nur im Golfclub sondern auch an anderen Plätzen. Die Ladeflaute überall bringt die Reputation der Elektromobilität in Gefahr.
Richtig schlecht sind alle Ladestationen in der Kommunikation mit dem Nutzer. Keinerlei Display welches dem Autofahrer es leichter macht, einen intuitiven Ladevorgang durchzuführen.
QR Codes die zum Teil versteckt sind hinter Ladeklappen, EVSE IDs, welche so klein geschrieben sind, dass man sie selbst mit guten Augen kaum lesen kann. Kein Feedback warum der Lagevorgang grade nicht klappt und die App nur eine Fehlermeldung von sich gibt.
Ladestation Elektroauto WirrWarr
Erstaunlich, dass die Hersteller / Anbieter alle in der Kommunikation so viel Verbesserungspotential ungenutzt lassen. Welche App soll sich der Nutzer runterladen. Denn längst nicht jede Ladesäule unterwegs lässt sich mit dem vorhandenen Arsenal an Lade-Apps und -Verträgen nutzen.
Was bieten die einzelnen Dienste, bei manchen ist eine monatliche Abogebühr notwendig wie bei Eon Drive, bei anderen nicht. Das führte bei uns schnell dazu, dass wir acht Apps auf dem Smartphone hatten und man mit keiner richtig klarkommt.
Vermutlich tauchen diese Probleme gar nicht auf, wenn man routinemäßig jeden Tag das Auto zuhause an die eigene Wallbox hängt. Aber ist man auf Reisen oder auf externe Ladestationen angewiesen, muss einem bei einem Vollstromer Angst und Bange werden. Die hyriden Autos fahren wenigstens mit Sprit an weiter.
Große Hindernisse für die grüne Verkehrswende
Verbraucherfreundlichkeit ist an Deutschlands Ladesäulen Fehlanzeige. Die Zustände an den Stromtankstellen sind eines der größten Hindernisse für eine grüne Verkehrswende.
Liebe Industrie, liebe Hersteller, liebe Ladeinfrastrukturanbieter – bekommt man nicht dank der Politik soviel Geld, dass man alles so intuitiv wie beim Smartphone machen kann?
Ladestationen FAQ – wichtige Infos für Elektro Auto Käufer / Novizen
Kann ich das E-Auto an einer normalen Steckdose laden?
Das Laden an einer haushaltsüblichen Schuko-Steckdose ist eher als eine Not-Lademöglichkeit zu betrachten: Schutzkontaktsteckdosen sind nach DIN VDE 0620-1 für den Hausgebrauch und ähnliche Anwendungen ausgelegt und nur für begrenzte Zeiträume mit dem maximalen Bemessungsstrom von 16 Ampere belastbar. Ohnehin ist hier die Ladeleistung begrenzt und damit die Ladedauer lang ( 8 Stunden auf alle Fälle)!
Beim mehrstündigen Laden von Elektrofahrzeugen kann durch Alterungsprozesse der Kontakte, an Klemmstellen in der Zuleitung oder durch unsachgemäße Installation ein erhöhter Widerstand im Stromkreis entstehen. Daraus resultiert in Folge einer unzulässigen Erwärmung – genannt „Hotspot“ – eine erhöhte Brandgefahr.
Um dies zu vermeiden, werden die Ladeströme dabei meist auf 6 bzw. 10 Ampere begrenzt. Zu empfehlen ist daher die Installation einer speziellen Ladestation für Elektroautos, der sogenannten Wall-Box.
Wie lange dauert das Laden?
Das hängt davon ab, wie groß die Batterie ist, wie leer sie ist und mit welcher maximalen Leistung geladen wird. Bei unserem hybriden dauert die Vollladung an der normalen Steckdose etwa 78 Stunden. Eine Schnellladung geht mit 11 kW ca. 4-5 Stunden. Wobei wir auf feststellen durften, dass wir für die richtigen Schnelllader gar kein Ladekabel für unsren Hybriden haben.
Wie schalte ich eine Ladesäule frei, um mein Fahrzeug zu laden?
Für die meisten Ladesäulen im öffentlichen Bereich benötigen Sie eine Ladekarte des Betreibers oder eines Elektromobilitäts-Anbieters. Das ist ein Unternehmen, das mit dem Betreiber der Ladesäule kooperiert. Auch eine Authentifizierung über App oder SMS ist möglich. Zudem müssen öffentliche Ladesäulen seit Mitte 2017 grundsätzlich auch den Ad-hoc Zugang für Kunden ohne Vertragsbindung ermöglichen. Dieser Ad-hoc Zugang erfolgt in vielen Fällen durch einen QR-Code und Weiterleitung auf eine Website mit Bezahlmöglichkeit.
Welche Ladekarten gibt es?
Es gibt Ladekarten von den einzelnen Betreibern und auch von Elektromobilitäts-Anbietern, die mittels Roaming den Zugang zu zahlreichen Ladesäulen ermöglichen.
Was ist Roaming und wie funktioniert es?
Anfangs haben die Ladesäulenbetreiber nur ihre eigenen Karten zugelassen. Inzwischen gibt es sogenannte Roaming-Angebote, die es ermöglichen, mit einer Ladekarte an Säulen verschiedener Betreiber Strom zu tanken und abzurechnen.
Was kostet ein Ladevorgang?
Die Betreiber der Ladesäulen legen den Preis nach geladenen Kilowattstunden, nach der Dauer des Ladevorgangs oder auch nach einer Kombination aus kWh und Zeit fest. Zudem können Roaming- und/oder Startgebühren anfallen. Gratis ist dies zum Teil noch Möglich bei einigen Lidl und Aldi Parkplätzen. Unser Hybrid LynkCo 01 kostet einmal vollgetankt bei den Stadtwerken München rund 6 Euro, entspricht rund 16kw und reicht dann wieder für rund 70 Kilometer elektrisch.
Diese 4 Faktoren haben Einfluß auf die Reichweite ihres Hybriden oder Vollstromers:
1. Die Batterie: Wie weit Sie kommen, hängt von der Kapazität der Batterie, ausgedrückt in Kilowattstunden (kWh), ab. Je mehr Batteriekapazität Ihr Auto hat, desto größer ist der Reichweite und desto mehr Kilometer können Sie zurücklegen.
2. Die Geschwindigkeit: Wenn Sie mit mehr als 130 Stundenkilometern auf der Autobahn unterwegs sind, ist die Batterie schneller leer als bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h, beispielsweise in einer geschlossenen Ortschaft. Also Fahrstil und Tempo haben ganz grossen Einfluss auf die Reichweite ihrer Batterieladung,.
3. Die Extras die im Auto angeschaltet sind. Klimaanlage, Sitzheizung, Handyladen, all das kostet Strom und geht zu lasten der Reichweite.
4. Das Wetter: Im Winter ist Ihre Batterie meistens schneller leer als im Sommer, denn durch die Kälte verbraucht Ihre Batterie mehr Strom. Auch Wetterverhältnisse wie starker Gegenwind führen zu einem höheren Stromverbrauch.
Auf der IAA Mobility in München werden derzeit viele Ladestationen gezeigt! Auf dem Stand von Silver Atena haben wir iONiX entdeckt, die jedenfalls optisch ein Highlight für die Städte oder in den Golfclubs wären:
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