Deutschland erlebte im Jahr 2020 im Vergleich zu den Vorjahren einen kleinen Bauboom. Damit einhergehend leider auch eine steigende Zahl der Versicherungsfälle auf Grund von Baumängeln. In der Tat ist es für viele nicht einfach, eine seriöse Baufirma zu finden. Dabei lassen sich seriöse von unseriösen Anbietern oft schon online erkennen und spätestens bei einer ausgiebigen Recherche im Web identifizieren. Wie ist dabei vorzugehen? Was sind die ersten Erkennungsmerkmale einer seriösen Baufirma?
Diese Merkmale, sollte ein seriöses Bauunternehmen mitbringen
Eine Immobilie ist für viele die größte Investition im Leben. Daher sollte sie auch mit größtem Bedacht begleitet werden. Bereits ohne individuelle Recherche zum Anbieter lässt sich meist auf den ersten Blick erkennen, ob ein Bauunternehmen seriös arbeitet oder nicht. Dazu genügt die Betrachtung der folgenden Merkmale:
- Die Webseite sollte modern, gepflegt, inhaltlich aussagekräftig und mit einem Login für ein Kundenportal ausgestattet sein
- Der Anbieter muss telefonisch erreichbar sein. Darüber hinaus ist die telefonische Betreuung kompetent und individuell, man wird niemals abgewimmelt
- Seriöse Anbieter haben Musterhäuser an mehreren Standorten, z.B. ein Musterhaus in München oder ein Musterhaus in anderen Regionen
- Jedwede Kommunikation, egal ob digital oder schriftlich, findet stets auf professionellem Niveau statt
Sind durch die oben genannten Merkmale bereits Anbieter herausgefiltert worden, sollten die verbleibenden dennoch einer individuellen Webrecherche unterzogen werden: Selbst mehrere Stunden im Web je Anbieter sind dabei keinesfalls verlorene Zeit!
Nicht unbedingt sich auf die Google Bewertungen verlassen. Oft sind Bauherren unzufrieden, aber bewerten trotzdem den Bauträger nicht, da dieser fünf Jahre nach Bau für Mängel haftet. Deshalb sollte man hier immer schauen, wie alt die Bewertungen sind.
Am Ende ist das bares Geld wert, da zukünftige Bauherren so Baumängeln vorbeugen. Neben einer Recherche zum Anbieter im Internet und der Nachfrage in einschlägigen Foren sollte man sich außerdem absichern. Sollte trotz all der Vorbereitung etwas schieflaufen:
Baumängel im Trend – Seriosität von Baufirmen absichern
In Deutschland hat sich die Zahl der Baumängel zwischen den Jahren 2009 und 2016 um 89 Prozent erhöht – und das betrifft nur die Neubauten. Die durchschnittlichen Kosten für einen Bauschaden lagen 2008 bei ca. 84.000 Euro. Wer eine Versicherung gegen Baumängel abschließt, ist im schlimmsten Fall zumindest finanziell etwas besser gestellt – auch wenn das Nervenkostüm natürlich dennoch beeinträchtigt werden wird. Es ist empfehlenswert, sich nicht nur finanziell über die Versicherung, sondern auch privat abzusichern: Im besten Fall heißt das, dass der Bauherr beim Bau des Hauses vor Ort ist und sich mit den entsprechenden Prozessen auskennt.
Auch hier hilft im ersten Schritt eine Webrecherche, um je nach Fortschritt des Baus herauszufinden, welche Aspekte besonders kritisch sind und gewissenhaft durchgeführt werden müssen. Im konkreten Beispiel macht bei der Installation der Dampfbremse (Wasserdampfdiffusionswiderstand) schon ein einziger Klebestreifen den Unterschied zwischen dicht und undicht. Die stetige Präsenz vor Ort und die Prüfung der Ausführung bestimmter Arbeiten am Bau durch den Eigentümer ist wichtig, da man so auch den Baufortschritt kontrollieren kann.